In Thüringen gibt es außergewöhnlich viele Burgen und Schlösser, die teilweise auf eine tausendjährige Geschichte zurückblicken können. Einige von ihnen waren Schauplatz historischer Ereignisse oder Wirkungsstätte bekannter Persönlichkeiten, auf deren Spuren du wandeln kannst.
Wartburg
Die zum UNESCO-Weltkulturerbe gehörende, aus dem 11. Jahrhundert stammende Wartburg ist am nordwestlichen Ende des Thüringer Waldes gelegen, wo sie sich von Weitem sichtbar über der Stadt Eisenach erhebt. Sie ist nicht nur ein imposantes Bauwerk, sondern auch unmittelbar mit der Geschichte Deutschlands verbunden: Als ehemalige Wohn- und Wirkstätte der heiligen Elisabeth und des Reformators Martin Luther ist sie Entstehungsort der Lutherbibel. Eine Besichtigung führt dich unter anderem in die ehemalige Rüstkammer, die Lutherstube und den Sängersaal, dem Schauplatz des sagenumwobenen Sängerkrieges. Der Eindruck der Wartburg inspirierte Richard Wagner als wirkungsvolle Szenerie zu seiner romantischen Oper „Tannhäuser“. Ein Highlight für Kinder ist der etwa 20-minütige Eselsritt zur Wartburg, der in den Sommermonaten möglich ist.
Schloss Friedenstein
Das Schloss Friedenstein bei Gotha ist der größte Schlossbau Deutschlands aus dem 17. Jahrhundert. Heute beherbergt es eine Vielzahl von Museen und Kunstsammlungen. Berühmt ist es jedoch vor allem für seine Orangerie. Diese wurde im 18. Jahrhundert inmitten der spätbarocken Gartenanlage angelegt, um exotische Pflanzen aufzuziehen, zu sammeln und zu präsentieren. Für Besucher steht die Anlage jederzeit offen.
Schloss Wilhelmsburg
Als Wahrzeichen von Schmalkalden gehört das Schloss Wilhelmsburg zu den bedeutendsten Denkmälern der Renaissance-Baukunst. Die Raumstrukturen mit reicher Wandbemalung und Stuckatur sind ebenso wie die gesamte Anlage selbst weitestgehend erhalten. Die Holzpfeifen-Orgel in der Schlosskapelle gilt als eines der ältesten heute noch spielbaren Instrumente dieser Art in Europa. Beeindruckend sind auch die repräsentativen Festsäle, das Landgrafengemach und die Hofstube mit Öfen von der Renaissance bis zum Jugendstil. Überdies gibt es eine ständige Ausstellung zum Zeitalter der Renaissance zu besichtigen.
Schloss Belvedere
Herzog Ernst August I. von Sachsen-Weimar-Eisenach ließ das Schloss Belvedere im 18. Jahrhundert als Sommerresidenz errichten. Später verbrachte Herzogin Anna Amalia ihre Sommer hier. Das barocke Schloss thront auf einer Anhöhe im Süden von Weimar und ist von einem 43 Hektar großen Park samt Orangerie sowie Lust- und Irrgarten umgeben. Großherzog Carl August betrieb in diesem zusammen mit Johann Wolfgang von Goethe pflanzenkundliche Studien. Auch heute noch wird eine beachtliche Pflanzensammlung zur Schau gestellt. Daneben kann ein Museum für Kunsthandwerk besichtigt werden, in dem unter anderem frühe Porzellane der Manufaktur Meißen zu sehen sind.